Freitag, 26. Februar 2010

Besuch!!!

Hallöchen,

ich hoffe, euch allen geht es gut. Bei mir war es in letzter Zeit unitechnisch echt stressig und in den nächsten Tagen wird es wieder so sein. Aber das liegt auch daran, dass ich vorarbeiten musste und muss, denn seit Sonntag sind meine großen Brüder Thorsten und Rainer mit Henrik, einem Freund, in Indien. Ziemlich cool. Sie waren von Sonntag bis Dienstag hier in Mumbai. Wir haben zwei Tage ordentlich Sightseeing in Mumbai betrieben und am Dienstag haben sie mich auf dem Campus besucht.
Wir haben ein paar spannende Orte in Mumbai gesehen, an denen ich vorher auch noch nicht war. Zum Beispiel sind wir zur Hali Ali Moschee gepilgert und waren auf dem Crawford Market (Obst- und Gemüsemarkt). Danach sind wir ca. zwei Stunden durch ziemlich belebte Gassen gelaufen, um zum Chor Bazaar zu gelangen, einem sehr "indischen" Secondhand-Basar. In diesen Gassen war mächtig Betrieb und auf dem Basar hätte man sich komplett mit allen möglichen Autoersatzteilen etc. eindecken können. Das war wirklich wieder ein ganz anderer Teil Mumbais. Außerdem waren wir im Mani Bhawan, dem Haus, in dem Gandhi während seiner Zeit in Mumbai lebte. Dort ist nun ein kleines Museum. Sehr interessant. Dienstag haben die Jungs mich - mit einiger Verspätung - am Campus besucht. Tja, ist schon nicht so einfach, sich mit Mumbais Zugsystem zurecht zu finden. Leider haben sie den falschen Zug erwischt und dann noch einen ziemlich miesen Taxifahrer, der sich nicht besonders gut auskannte. Alles in allem hat die Fahrt dann anstatt 40 Minuten mal eben zwei Stunden gedauert. Trotzdem hatten wir anschließend noch ein schönes Abendessen in Chembur, dem Vorort, in dem ich hier lebe. Erste Reaktion der Jungs auf dem Campus war übrigens "Mensch ist das ruhig hier". Man merkt, sie sind schon ganz irritiert, wenn kein Hupen mehr zu hören ist. :-)

Nun sind die Jungs nach Delhi weiter gereist. Wir treffen uns dann nächsten Mittwoch in Kathmandu zu unserer Trekkingtour. Freu mich schon sehr. Das wird eine super Tour mit meinen beiden Brüderchen. Fasse es noch gar nicht, dass sie hier sind. Ist so schön, Familie um sich zu haben. Die letzten Tage waren wie Urlaub. Nun ruft die Uni wieder. Meine letzten Vorlesungen und dann geht es ans Reisen!

Damit ihr ungefähr wisst, wo ich stecke, hier der Plan für die nächsten Wochen:

03.03. Flug nach Kathmandu
04.03.-10.03. Trekking im Himalaya. Wahnsinn!
11.03. Flug zurück nach Mumbai
12.03. Abflug Rainer und Thorsten
17.03. Flug nach Delhi; Ankunft Mama, Papa, Karin (Patentante) und Manny (Onkel)
17.03.-23.03. Sightseeing Delhi, Agra und Jaipur. Taj Mahal, wir kommen!
24.03.-25.03. Mumbai
26.03.-29.03. Goa
29.03.-31.03. Letzte Tage in Mumbai
01.04. Gemeinsamer Rückflug nach Deutschland!!! Freu mich schon. Vermisse euch!

Hört sich ganz gut an oder? Ich hoffe, ihr seid zumindest ein bisschen neidisch. Auch Indien hat ein bisschen was zu bieten!


Der erste Besuch aus der Heimat in Bildern:


Erstes Frühstück in Mumbai, v.l. Henrik, Rainer und Thorsten


Hali Ali Mosque und die dazugehörigen Pilger


Im Innenhof der Moschee: Ab da mussten wir uns trennen, Frauen links, Männer rechts.


Die große Outdoor-Wäscherei von Innen: Laut Guide kommt das Eintrittsgeld natürlich vollständig den Arbeitern zugute. Guter Witz!


Der Große und ich in Leopold´s Café


Die Neuankömmlinge auf dem Crawford Market


Der Möhrenmann


Indische Siesta


Auf dem Weg zum Basar - wer braucht schon geteerte Straßen?


Backpacker Rainer auf Erkundungstour


Am Chor Bazaar


Die Reisegruppe


Brief von Gandhi an Hitler - ausgestellt im Gandhi-Museum


Banganga Tank - Pilgerstätte im Reichenviertel Malabar Hill


Abschiedsessen in Chembur mit Henrik, Rainer, Thorsten, meiner neuen Mitbewohnerin Julie und Nia

Schöne Grüße an alle zu Hause!

Sonntag, 14. Februar 2010

Turbulentes Wochenende in Indien

Hallo ihr Lieben,
das letzte Wochenende hatte es in sich; diesmal leider nicht im positiven Sinne. Ursprünglich hatten wir einen wunderbaren Wochenendtrip nach Alibag, 100 km südlich von Mumbai, geplant. Dort gibt es ein Fort im Meer und viel interessanter, einen Strand, an dem man tatsächlich baden kann. Daher haben wir uns am Samstag zu sechst aufgemacht, um mit Zug, Fähre vom Gateway of India und Bus dorthin zu fahren und auch zu übernachten.
Nach ca. 4h sind wir dann auch endlich in Alibag angekommen und waren erstmal so hungrig, dass wir in einem Hotel am Strand zu Mittag gegessen haben. Essen und Service waren gut, weshalb wir uns überlegt haben, dass wir auch in diesem netten Hotel übernachten könnten (In Indien braucht man nicht lange vorher buchen; selbst in Rajasthan haben wir unsere Zimmer zwei Tage vorher telefonisch reserviert.) Also schnell eingecheckt, Rucksäcke da gelassen und ab zum Strand! Denn als wir kamen, war das Wasser so niedrig, dass man zum Fort hätte laufen können. Nach unserem Mittagessen sah das leider etwas anders aus, so dass wir nur noch schnell mit einer Pferdekutsche hinfahren konnten. Wieder am Ufer angekommen, haben wir uns zu einem anderen, ruhigeren Strand bringen lassen, um dort ein bisschen zu relaxen. Schwimmen hatten wir uns für Sonntag vorgenommen.
Als wir nach dieser kleinen Tour zu unserem Hotel zurückkamen, gab es eine unerwartete, unerfreuliche Überraschung. Jemand hat in einem unserer Zimmer unsere Sachen durchwühlt und auf dem Boden verteilt! Zum Glück wurde nichts gestohlen, aber wir hatten auch alles Wertvolle mitgenommen. Nach diesem Vorfall hatten wir allerdings keine große Lust mehr, in diesem Hotel zu bleiben. Zumal wir die Schlüssel an der Rezeption abgegeben hatten und nichts aufgebrochen war, so dass wir fast schon sicher sagen konnten, dass jemand vom Hotel in unseren Zimmern war.
Nun gab es nur ein kleines Problem. Wir hatten schon die Hälfte des Geldes angezahlt und die Hotelbesitzer haben alles geleugnet und wollten uns das Geld nicht wieder geben. Nach einer ziemlich hitzigen Diskussion und der Drohung, die Polizei zu rufen, haben sie dann doch eingelenkt und uns alles zurückgegeben. Wie Ranjana, eine Inderin, die mit uns unterwegs war, später erklärt hat, haben sie wohl Angst vor der Polizei bekommen, weil sie die Regeln nicht eingehalten haben. Normalerweise sind Hotels dazu verpflichtet, von Ausländern Kopien der Reisepässe zu machen und alle Daten aufzunehmen. Dieses Hotel hat aber nur unsere Studentenausweise bekommen. Haha!
Nach der Aktion wollten wir erst noch in ein anderes Hotel einchecken, haben es uns dann aber doch anders überlegt und sind in unser sicheres Campus-Hostel in Mumbai zurückgefahren.
Fazit: Niemals im Hotel „Sun Glow Resort“ in Alibag übernachten (nur, falls ihr mal nach Indien kommt)!

Trotzdem hatten wir ein paar schöne Stunden in Alibag. Schaut selbst!


Die Reisegruppe


Eine schicke Rikhscha


Das Fort bei unserer Ankunft in Alibag


Gruppenfoto auf der Kutsche


Schlendern am Strand


Ein Cricket-Match am Strand


Am Sonntag ging es wenig entspannt weiter. Die Schweden und ich sind nach Juhu gefahren, ein weiterer, etwas modernerer Vorort von Mumbai an der Westküste. Dort gibt es auch einen Strand und ein paar nette Restaurants. In so einem haben wir dann auch ein paar leckere Tapas und Ciabatta-Baguettes gegessen. Anschließend wollten wir ein bisschen am Strand relaxen. Na von wegen, doch nicht in Indien, in einem Land mit 1,2 Mrd. Einwohnern! Es waren super viele Leute am Strand. Das wäre ja noch nicht so schlimm gewesen, aber wir waren wieder eine absolute Attraktion. Carmen und Karina haben sich im Schnellverfahren ein paar Henna-Muster auf die Hand malen lassen und binnen 10 Sekunden waren wir von ca. 30 Männern umringt, die einen halben Meter neben uns standen und uns angestarrt haben. Ganz toll! So ähnlich ging es dann weiter. Wir haben uns nachher ein bisschen in den Sand gesetzt und alle 2 Minuten kamen irgendwelche Leute an, hauptsächlich, um etwas zu verkaufen, aber auch um uns einfach nur anzusprechen oder ein Foto zu machen. Nicht zu vergessen, die kleine Gruppe von Männern, die sich 5 Meter neben uns platziert hat, um permanent in unsere Richtung zu schauen. Entspannung ist was anderes! Nach dem Erlebnis in Alibag war uns das echt zu viel, so dass wir ziemlich bald nach Hause gefahren sind.

Hier ein paar Fotos vom Juhu Beach:


Juhu Beach - 1

Juhu Beach - 2


Carmen, die Henna-Frau und das Publikum


Trotzdem hatte das Wochenende noch ein versöhnliches Ende. Auf dem Campus war nämlich mal wieder ein Fest, diesmal namens „Manthan“. Unser Fachbereich hier an der Uni hatte über das Wochenende Studenten von anderen indischen Universitäten eingeladen, um verschiedene Wettbewerbe und ein paar kulturelle Veranstaltungen durchzuführen. Sogar der Sänger von „Jai Ho“, dem Titelsong von Slumdog Millionaire war da und hat aus seinem Leben erzählt. Als Abschluss hat am Sonntagabend Advaita, eine berühmte Band aus Delhi, ein Konzert gegeben. Das habe ich mir mit meinen Klassenkameraden zusammen angehört und ich muss sagen, die Musik war echt gut. Die Band mixt einige traditionelle indische Instrumente und Gesänge mit westlicher Musik. Hier ein paar Bilder von Manthan 2010:


Manthan-Deko auf dem Campus


Meine Klassenkameradinnen und ich in unseren Manthan-Shirts


Noch mehr Klassenkameraden


Die Band beim Soundcheck


Der Auftritt

Sonntag, 31. Januar 2010

Unileben & Tagesausflüge rund um Mumbai

Hi Leute,

hier hat sich in letzter Zeit viel getan. Allen voran: Die Uni hat angefangen! Unglaublich! Meine gewählten Kurse sind Leadership Capability Building, Knowledge Management und Gender & Diversity Management. Bis jetzt gefällt es mir ganz gut. Knowledge Management ist mehr Frontalunterricht, aber in den anderen beiden Kursen geht es sehr interaktiv zu. Ganz ungewohnt! Die Professoren stellen total viele Fragen und alle schreien die Antworten durcheinander. Außerdem bekommt man auch während der Vorlesung Übungszettel und es werden Gruppenarbeiten gemacht. Das ist mehr wie Schule!
Meine Klassenkameraden sind alle super lieb und hilfsbereit. Je nach Vorlesung sind wir bis zu 45 Studenten in meiner Klasse.
Ich bin nun auch hinter das ganze System gestiegen. Jede „Klasse“ hat einen „Klassensprecher“, der Infos, Skripte und Emails an alle anderen weiterleitet. Da mein Klassensprecher Adit mich nun auch in die Liste eingetragen hat, bin ich jetzt immer bestens informiert. Das ist auch gut so, denn hier kommt es des Öfteren vor, dass Vorlesungen abends vorher verschoben werden oder ausfallen. Wie gut, dass ich mich schon daran gewöhnt habe und regelmäßig in mein Postfach gucke, denn sonst wäre ich Freitag umsonst aufgestanden. Vorlesung ist ausgefallen!
Das Kursniveau ist sehr unterschiedlich. Einer meiner Kurse hat es in sich. Zur Vorbereitung auf die jeweilige Vorlesung (Leadership) müssen wir immer mehrere Artikel lesen und ein schriftliches Assignment abgeben. Dazu kommen noch zwei Tests während der Vorlesungszeit und ein Essay am Ende. Da ist es doch ganz gut, dass ich nicht so viele Kurse gewählt habe.
Hier mal ein Foto von dem dicksten Skript, dass ich jemals für eine Vorlesung bekommen habe (enthält nur die Vorbereitungstexte; Folien sind noch mal extra):


Das Monster-Skript

In Gender & Diversity Management mussten wir in der ersten Vorlesung Gruppen bilden. Da Inder sehr spontan und verrückt sein können, hat einer unserem Klassensprecher kurzerhand ein Tuch um die Augen gebunden und dann ging´s los mit der Gruppenauswahl. Wir haben uns draußen in einen Kreis gestellt und er hat immer Leute rausgefischt. Sehr interessante Methode! :-)


Gruppenbildung auf Indisch

Aufmerksamen Beobachtern ist vielleicht aufgefallen, dass auf dem Foto von meinem Skript im Hintergrund ein Adventskalender zu sehen ist. Ja, wo kommt der denn her? Tja, etwas verspätet, nach unglaublichen 10 (!!!) Wochen, ist endlich mein Geburtstagspaket aus Deutschland angekommen. Etwas zerbeult und halb geöffnet (siehe unten) konnte ich es überglücklich in unserem Paketoffice in der Uni abholen. Das hat auch was, zwei Monate nach seinem Geburtstag noch Geschenke auszupacken. Ein MP3-Player von Jens und ganz viel Schokolade von meinen Eltern waren drin! Ganz lieben Dank noch mal!


Mein lang ersehntes Paket!!!!!!!!

Ein Nachtrag vom letzten Wochenende: Da habe ich einen ganz tollen Ausflug mit ein paar Indern, Nia und Kerstin gemacht. Wir sind zum Bird Sanctuary nach Karnala gefahren, um uns dort eine alte Burgruine anzuschauen und das Naturschutzgebiet zu genießen (Vögel gibt´s da so gut wie nur in Käfigen, was wir aber schon vorher wussten). Zu dem Fort gelangt man über einen ca. zweistündigen Wanderweg. Daher haben wir uns schon in aller Frühe um 6:00 Uhr getroffen, damit es beim Anstieg nicht so heiß ist. Naja, genau genommen, haben Kerstin, Nia und ich uns um 6:00 Uhr getroffen. Die stets sehr unpünktlichen Inder sind erst um halb sieben am Treffpunkt angelangt. Als wir dann vollständig waren ging es mit einem von Mumbais berühmten Zügen und anschließend mit einer Riesen-Rikhscha nach Karnala (Anreise ca. 1 ½ Stunden für 50km).
Nach einem echt indischen Frühstück mit Vada Pav (frittiertes Gemüse in einem Brötchen) und Idli (weißes, talerförmiges Gemisch aus Linsen  igitt) ging´s dann los zum Fort. Der Weg dorthin war nur grob zu erkennen und wir mussten die ganze Zeit über Wurzeln und kleine Felsbrocken klettern. Das hat super viel Spaß gemacht! Erst sind wir durch einen Wald gelaufen, aber nach einer Weile waren wir hoch genug und es wurde offener, so dass wir den Ausblick auf die Umgebung genießen konnten. Ringsherum waren fast nur Hügel und Wälder zu sehen; kaum Häuser. Außerdem war es sehr ruhig und die Luft war schön. Das wäre bei uns zu Hause keine große Besonderheit, aber hier freut man sich, wenn man mal wieder richtig in der Natur sein kann. In Mumbai gibt es nicht viele Parks und überall sind so viele Leute und die Luft ist, um es nett zu sagen, schlecht. Da lernt man so idyllische Plätze wie Karnala echt zu schätzen!
Hier ein paar Fotos von diesem wunderbaren Ausflug:


Unterwegs in der Rikhscha


Da wollen wir hin...


Der Trekkingpfad


Noch bin ich ganz frisch


Jetzt sind wir schon näher dran


Anstieg zum Forteingang


Die Aussicht


Die Ruine von Nahem: In der Mitte erkennt man die Treppe zum Eingang


Gemeinsame Pause vorm Abstieg


Wieder unten müssen andere ackern...


Nach dieser anstrengenden Tour war sonntags erstmal relaxen angesagt.
Montag bin ich dann mit Nia im Water Kingdom gewesen, einem Wasserpark mit ganz vielen Rutschen im Norden von Mumbai. Für das letzte Stück zum Park muss man eine kurze Strecke mit einem Boot zurücklegen, weil der Park auf einer Insel liegt. Das hört sich eigentlich ganz nett oder? Tja, aber nicht in Indien. Der See hat so dermaßen gestunken, dass man es kaum aushalten konnte. Ich möchte nicht wissen, was schon alles in diesem Tümpel gelandet ist. Wirklich kein schöner erster Eindruck vom Park! Aber so schnell, wie man hier ein schlechtes Erlebnis hat, hat man auch wieder ein gutes! Im Park gab es echt coole Rutschen und eine Schwimmlandschaft mit Wellenanlage. Das war toll.
Endlich mal schwimmen bei dem heißen Wetter (immer noch 30 Grad, kein Schnee in Sicht :-))! Bikinis waren natürlich nicht erlaubt. Wir mussten uns eine kurze Hose und ein T-Shirt aus Nylon ausleihen. Das war aber ganz angenehm, denn auch so haben wir schon wieder eine Menge Aufmerksamkeit bekommen. Ich glaube, die Inder waren sehr überrascht, dass wir jede Rutsche mitgenommen haben, weil die indischen Mädels fast nur gucken und nicht selbst rutschen. Eine Kleinigkeit sei noch erwähnt: Im Park gab es auch eine Disco. Sehr gute Idee, denn Inder tanzen für ihr Leben gern! Fotos gibt´s leider keine.

Diese Woche habe ich dann mit Uni und Shoppingtouren verbracht. Mittlerweile sind zwei weitere Schwedinnen angekommen. Die drei „Neuen“ machen alle ein Praktikum und haben jetzt viel zu tun. Somit bin ich die einzige, die sich ihre Zeit relativ frei einteilen kann. Etwas langweilig! Naja, am Mittwoch kommt erstmal meine alte Mitbewohnerin Suzanne mit ihrer Schwester nach Mumbai. Sie bleiben bis Freitag und dann fliegen sie zurück nach Holland. Auf das Wiedersehen freu ich mich schon!


Eine der vielen Malls in Vashi


Die Schwedenfraktion v.l. Kerstin, Carmen und Carina

Also dann, geht nicht im Schnee unter! Wenn ich mich morgen zum Relaxen in die Sonne lege, denke ich an euch! Liebe Grüße

Sonntag, 17. Januar 2010

Zurück in Mumbai

Hi ihr Lieben,

nach meinem kleinen Ausflug in die Heimat bin ich hier in Indien ganz schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nachdem ich um 4 Uhr morgens auf dem Campus angekommen bin und ausgeschlafen hatte, bin ich am nächsten Tag zufällig einem Kommilitonen begegnet, der mich netterweise darauf aufmerksam gemacht hat, dass unsere Kurse erst ab dem 20. Januar beginnen. Grund: Die Studenten haben noch Placements (von der Uni organisierte Vorstellungsgespräche für einen festen Job) und haben um Aufschub gebeten.
Da wär ich also wieder zurück in Indien! So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Nach fast vier Wochen "Urlaub" war ich voller Tatendrang und wollte endlich wissen, wie hier in Indien so studiert wird und meine anderen Kommilitonen kennen lernen. Stattdessen hatte ich zwei weitere freie Wochen vor mir!
Eigentlich ist freie Zeit ja super, weil man dann Reisen kann. Aber in meinem Fall war ich bis letzten Freitag die einzige, die keine Beschäftigung hatte, so dass aus dem Reisen leider nichts geworden ist. Dafür war aber zumindest an den Wochenenden immer was los.
Letzten Sonntag bin ich mit ein paar internationalen Studenten auf weitere Sightseeing-Tour in Mumbai gegangen. Wir haben u.a. eine Outdoor-Wäscherei und das Prince-of-Wales-Museum besucht. Bei der Wäscherei habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob die Sachen überhaupt richtig sauber werden, da das Wasser ziemlich dreckig aussah. Aber wie ich gehört habe, geben dort auch Hotels ihre Wäsche ab. Das lässt hoffen.


Der Dobi Ghat (Waschplatz) in Mahalaxmi

An diesem Wochenende war richtig viel los. Freitag bin ich das erste Mal in einem größeren Club in Mumbai feiern gegangen. Der Club gehört zu einem super noblen Hotel in Juhu. Daher war es wirklich Juhu und es wurde fast nur bekannte Musik gespielt. Da werd ich sicher nochmal hingehen, auch wenn ne Flasche Bier fast 5€ kostet.


Die Bar im Club des Marriott Hotels

Samstag war dann wieder Sightseeing angesagt. Eine neu angekommene Schwedin (Kerstin) und ich haben uns die Hängenden Gärten und einen anderen Park im Reichenviertel "Malabar Hill" in Mumbai angeguckt und sind von dort abwärts zum Chowpatty Beach und Marine Drive gelaufen. Das Wetter war super, weshalb wir tolle Bilder machen konnten. Der Strand ist nicht besonders schön, aber Baden darf man eh nicht, weil das Wasser stark verseucht ist. Nach einer kleinen Pause in einer echt netten Pizzeria habe ich Kerstin noch das Gateway of India gezeigt. Davor waren wieder einmal sehr viele Leute zu finden. Die Inder wollten alle ein Foto von uns machen, weil wir ja "weiss" sind. Das passiert ziemlich oft. Als Ausländer ist man eine Art "Attraktion" in Indien, weil viele Inder noch nie gereist sind und nur Inder kennen. Trotzdem ist es schwer nachzuvollziehen, warum sie immer einen solchen Aufstand machen und einen auch permanent anstarren. Ich versuche es immer zu ignorieren, aber manchmal nervt es dann doch.
Um uns noch ein bisschen Luxus zu gönnen, sind wir abschließend ins Taj Mahal Hotel gegangen und haben dort einen Kaffee bei toller Aussicht auf das Arabische Meer genossen. Hier ein paar Fotos vom Tag:


Ein Elefant in den "Hängenden Gärten"


Blick über Mumbai


Ein kleiner Slum direkt am Chowpatty Beach


Das Gateway of India


Kaffee trinken im Taj Mahal Hotel

Heute ging´s dann mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin zum Mumbai Marathon. Das ist der größte Marathon in Asien. 38000 Läufer waren unterwegs und dementsprechend viele Zuschauer. Da war einiges los. Auf den Plätzen 1 bis 3 sind durchweg Afrikaner gelandet. Der erste hat 35000 US-Dollar Preisgeld abgesahnt.
Ein paar Bilder vom Marathon:


Start und Ziel am Hauptbahnhof in Mumbai


Läufertreffpunkt nach dem Marathon


Siegerehrung der schnellsten Männer